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Als die Kremmener Bahn als „Eisenbahn untergeordneter Bedeutung" geplant wurde, konnte niemand vorhersehen, dass diese Nebenbahn später eine der am stärksten belasteten Strecken Berlins war. Die Kremmener Bahn sorgte für einen Aufschwung der an ihr liegenden Ortschaften. In kurzer Zeit siedelten sich große Industriebetriebe wie Borsig in Tegel und die AEG in Hennigsdorf an, denen es in der damaligen Reichshauptstadt Berlin zu eng wurde. 1905 war die Strecke abschnittsweise dreigleisig. Meines Wissens einzigartig in Preußen. 

Ihre größte Blüte hatte die Strecke zwischen 1920 und 1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs bedeuteten Demontage des zweiten Gleises und das Spannungsfeld des sog Kalten Krieges. Der Gare Française Berlin Tegel repräsentiert wie keine andere Einrichtung die Nachkriegsordnung. Andererseits sieht man am Bahnhof Stolpe Süd als Kontrollbahnhof die politischen Spannungen zwischen Ost und West. Auf der anderen Seite wurden technische Neuheiten als Erstes auf der Kremmener Bahn angewandt: Die Gleichrichterwerke Tegel und Hennigsdorf erhielten 1927 Quecksilbergleichrichter statt Umformer. Begleiten Sie mich durch das stete Auf und Ab einer Strecke, die heute leider nur noch ein Schatten ihrer selbst ist.

 

 

 

 

 

 

 

Gare Française - eine Besonderheit der Nachkriegszeit

Ohne Hitler hätte es dieses Gebäude nie gegeben. Nach dem Sieg der Alliierten über das Terrorregime Hitlers wurde Berlin in vier Sektoren aufgeteilt. Die Bezirke Reinickendorf und Wedding gehörten ab August 1945 zum französischen Sektor. Für die Abwicklung ihrer Logistik wählten die Franzosen den Bahnhof Tegel aus. Auf der Ladestraße entstand 1947 ein Empfangsgebäude im Fachwerkstil, der Gare Française, zu Deutsch Französischer Bahnhof (im Volksmund auch „Franzosenbahnhof" genannt). Zur Geschichte dieses besonderen Gebäudes.

 

 

 

 

 

 

 

 

Infotafeln zur Geschichte des Bahnhofs Tegel

Am 24. August 2021 wurden im S Bahnhof Tegel drei Infotafeln zur Geschichte des Bahnhofs Tegel eingeweiht. Auf Initiative von Felix Schönebeck, Vorsitzender des Vereins I Love Tegel und Herrn Michael Grimm vom Geschichtsforum Tegel habe ich den Inhalt der Infotfafeln gestaltet.

Leider wurden die  Tafeln im Dezember 2021 durch Vandalismus teilweise zerstört. Seit August 2022 sind die beschädigten Tafeln durch neue ersetzt worden.

Die Infotafeln befinden sich im Zugang zum Bahnhof Tegel, direkt auf der Stirnwand der ehemaligen Fahrkartenausgabe. Wer der Bahnhof vom Zugangstunnel betritt, den stoßen die Tafeln direkt ins Auge. Viel Spaß beim Lesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Kremmener Bahn ist 130 Jahre alt.

Am 1. Oktober 2023 feiert die Kremmener Bahn ihr 130 jähriges Bestehen. Ursprünglich war die im Volksmund Töpferbahn, Ofenröhre, Kachelbahn, Lehmröhre nur bis Velten projektiert. Der Volksmund traf mit diesen Bezeichnungen genau den Zweck der Bahn: Den wirtschaftlichen Aufschwung der anliegenden Gemeinden und Städte zu forcieren. Seit der Eröffnung am 1. Oktober 1893 fuhren die Kachelöfen mit der Bahn nach Berlin und nicht mehr mit Pferdegespannen über gepflasterte Straßen.

Schauen wir mal, was die Zukunft bringt. Ich hoffe doch, dass wir in einigen Jahren wieder mit der S-Bahn nach Velten fahren können mitsamt dem zweigleisigen Ausbau der Strecke. Bis dahin erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum.